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Ein Funke Hoffnung kann ein ganzes Feuer entfachen

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Illingen blickt Bürgermeister Andreas Hübgen optimistisch ins neue Jahr und auf die bevorstehenden Projekte und Aufgaben.

Illingen. Beim Neujahrsempfang in der Illipse begrüßte Bürgermeister Andreas Hübgen zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft, Vereinen und Verbänden, sowie viele Bürgerinnen und Bürger. Bei seiner Neujahrsansprache blickte er zufrieden auf das Jahr 2024 zurück und sprach von Herausforderungen, die die Gemeinde und die Welt im vergangenen Jahr geprägt hat. Trotz Krisen, wie der Pandemie, dem Ukrainekrieg und den Auswirkungen des Klimawandels, betonte Hübgen die Bedeutung des Zusammenhalts und des ehrenamtlichen Engagements in Illingen.

 „Ein Funke Hoffnung kann ein ganzes Feuer entfachen“, zitierte der Bürgermeister Adolf Faut und appellierte an die Stärke der Gemeinschaft. Er hob hervor, wie die Solidarität in der Gemeinde besonders während der extremen Wetterereignisse wie dem Pfingsthochwasser sichtbar wurde, bei denen Feuerwehr, DRK, THW und zahlreiche Helferinnen und Helfer ihr Engagement und Hilfsbereitschaft zeigten. Auch lobte er die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung.

In seiner Rede ließ er das vergangene Jahr Revue passieren. Dabei konnten wichtige Projekte und Vorhaben umgesetzt und in die Wege geleitet werden. So wurde mit dem Bebauungsplan der erste Meilenstein zum Bau einer kommunalen Kindertagesstätte in Illingen erreicht. Mit dem Spatenstich für das Feuerwehrgerätehaus in Illingen und dem Ankauf der Ev. Kirche in Hirzweiler ging es auch bei den geplanten Neubauten der Gerätehäuser weiter. Weitere erfolgreiche Projekte waren die Einführung eines kommunalen Ordnungsdienstes, die Sanierung der Tiefgarage in der Ortsmitte Illingen, der neue Sportcampus am Schulzentrum, die Planung zum Neubau der freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) Hüttigweiler, die Sanierung der ehemaligen „Mädchenschule“ und der Schulturnhalle für die Grundschule Illingen und die Planung für einen Neubau gleichen Standort. Ein wichtiger Punkt war auch der Ankauf der ehemaligen Rehaklinik, um die Planungshoheit der Gemeinde zu sichern. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess soll zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft des gesamten Areals entwickelt werden.

Bürgermeister Hübgen richtete seinen Blick nach vorne und stellte ambitionierte Ziele für die Zukunft vor. Dazu gehören unter anderem der Bau und Betrieb einer Kindertagesstätte in Illingen. Die Umsetzung der Dorfentwicklungskonzepte in den Ortsteilen, sowie die kommunale Wärmeplanung und somit eine wesentliche Neuausrichtung hin zu einer klimaneutralen Gemeinde. In Uchtelfangen wird mit dem Bau eines neuen Jugendzentrums begonnen. Der Neubau für das Feuerwehrgerätehaus in Illingen geht mit den Hochbauarbeiten in die nächste Phase und beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses des Löschbezirks Ost in Hirzweiler wird die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Ein wichtiger Punkt ist für Bürgermeister Andreas Hübgen gute Betreuungsangebote und ausreichende Betreuungsplätze in den Kindergärten. Andreas Hübgen: „Ich verfolge hier ein klares Ziel: Wenn die aktuellen Träger ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht werden können, werden wir dies selbst übernehmen.“. Die Neugestaltung der Ortsmitte Illingen soll weiter fortgesetzt werden und der Neubau für die Grundschule Illingen und FGTS Hüttigweiler werden 2025 weiter vorangetrieben. Die Modernisierung und Digitalisierung der Gemeindeverwaltung werden uns in den nächsten Jahren ebenfalls beschäftigen. Bei einem Projekt, worauf die Illinger sehnsüchtig warten, wird es dieses Jahr endlich weitergehen: Die Sanierung der Kapellenstraße.  

„Lasst uns gemeinsam anpacken, uns gegenseitig unterstützen und an eine positive Zukunft glauben“, so Hübgen in seiner Rede weiter. Besonders betonte der Bürgermeister die Bedeutung von Dankbarkeit und Respekt in der Gesellschaft. In einer Welt des Überflusses wünschte sich Hübgen mehr Wertschätzung für die alltäglichen Leistungen von Menschen, die oft im Hintergrund wirken. Auch aus diesem Anlass wurden beim diesjährigen Neujahrsempfang Personen und Gruppen geehrt, die sich in unserer Gesellschaft für unser das Allgemeinwohl besonders verdient gemacht haben. 

Einer von ihnen ist Fabio Jochum. Er ist eine Ikone beim DRK Hirzweiler-Hüttigweiler. Eines seiner großartigen Verdienste sind die umfangreiche Hilfseinsätze im Rahmen der Rumänienhilfe, etliche Verpflegungseinsätze, der Kleiderladen in Welschbach und die Begegnungsstätte, welche er Anfang der 2000er fast im Alleingang entstehen ließ – und noch vieles mehr. Im letzten Sommer wurde Fabio Jochum dafür zurecht mit der Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes ausgezeichnet. Danke Fabio!
Geehrt wurden die First Responder, die im Herbst 2024 ihren Dienst angetreten haben. Mit ihnen wird bei einem medizinischen Notfall schnell Erste Hilfe geleistet und die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft überbrückt. Ausgebildete Helfer, die direkt in der Nähe des Einsatzortes wohnen, leisten qualifizierte medizinische Hilfe, welche lebensrettend sein kann. 
Ein weiterer Dank geht an die Kapellenmannschaft, die sich mit großem Engagement um die Bergkapelle kümmert. Höhepunkt ist das große Kappellenfest. Im vergangenen Jahr hat die Mannschaft in Eigenleistung den Kreuzweg saniert und über 50.000€ an Spendengeldern hierfür gesammelt. Eine großartige Leistung.
Die ehemaligen Mitglieder der AG Rosenmontag und AG Burg- und Weiherfest wurden mit großem Dank geehrt und Ihre jahrelange Arbeit hervorgehoben. Durch ihr Engagement sind beide Events zu großartigen Veranstaltungen geworden, die im Illinger Eventkalender nicht mehr wegzudenken sind. 
Wustock – Das zunächst kleine, aber feine Musikevent in Wustweiler hat sich über die Jahre hinweg zu einem echten Festival entwickelt. In all den Jahren wurde über 200.000 Euro an Spendengeldern für zahlreiche charitative Zwecke gesammelt. Im letzten Jahr haben sich das Team dazu entschieden, dass die Zeit für das Wustweiler Festival zu Ende geht. Noch einmal wurde mit einem großen Abschiedskonzert in der Illipse gefeiert und natürlich auch Spenden gesammelt. Wustock war ein wichtiger Teil im kulturellen Leben der Gemeinde. Zum Schluss dieser Ehrungen gab es noch eine Überraschung. Die Wustocklaner übergaben einen Teil des Erlöses aus dem Abschiedskonzert, eine Spende in Höhe von 2000 Euro an die Stiftung für Illinger Bürger.

Durch den Abend moderierte gekonnt charmant und mit viel Wortwitz Thomas Kuhn. Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgte die Sängerin Lisa Bebelaar. Die Tanzgruppe der Rothenbergschule „Dancing Feet“ ließen wieder die Bühne der Illipse beben und als musikalischer Höhepunkt traten die Magic Artists mit Feuer und Akrobatik auf die Bühne. 


Neujahrsrede des Bürgermeister Andreas Hübgen

Ein Funke Hoffnung kann ein ganzes Feuer entfachen

 

Mit dem Jahr 2024 ist ein intensives, ein spannendes und ein mit Sicherheit sehr herausforderndes Jahr zu Ende gegangen.

Ich hoffe, Sie alle können auf viele positive Erinnerungen und Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr zurückblicken.

Nun hat ein neues Jahr begonnen – und wir sollten mit Zuversicht und voller Tatendrang auf das Kommende schauen. 

Die Ereignisse der vergangenen Monate und Jahre lassen einen jedoch nicht ungetrübt in die Zukunft blicken. Für viele ist es ein sorgenvoller Blick - verbunden mit der bangen Frage, ob all die Herausforderungen, die uns bevorstehen, wirklich bewältigt werden können.

Die Pandemie hat uns herausgefordert, der Krieg in der Ukraine erschüttert unsere Werte und Weltordnung - und auch die Folgen des Klimawandels sowie wirtschaftliche Unsicherheiten fordern uns in Deutschland, im Saarland und in unserer Gemeinde heraus. 

Auch politisch gesehen war es kein einfaches Jahr. In den USA wurde Trump erneut zum Präsidenten gewählt, in Deutschland ist die Ampelregierung an sich selbst gescheitert – und letztlich zerbrochen. 

Das vergangene Jahr hat uns alle gefordert. Wir haben weiter steigende Preise gespürt, Sorgen um die Energieversorgung erlebt und gleichzeitig gemerkt, wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gemeinde ist. Auch weltweit sind die Herausforderungen groß: 

Der Klimawandel verlangt mutige Entscheidungen, die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt, und die zunehmenden sozialen und gesellschaftlichen Spannungen rufen nach mehr Ordnung, Gerechtigkeit und Miteinander. 

Das Pfingsthochwasser hat uns schmerzlich vor Augen geführt, dass der Klimawandel uns alle nicht nur betrifft, sondern auch direkt treffen kann. Nur dank dem großartigen Einsatz der Kameradinnen und Kameraden des THW und unserer Feuerwehr sowie den vielen Helferinnen und Helfern aus der Bevölkerung und des DLRG und DRK konnte noch Schlimmeres verhindert werden. Ich danke allen für ihren Einsatz!

Doch gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie stark der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sein kann, wie groß das ehrenamtliche Engagement von Vielen ist und wie stark die Hilfsbereitschaft untereinander. Das gibt mir Hoffnung für die Zukunft.

Hoffnung, das ist nicht nur ein Gefühl – sie ist ein Antrieb, eine Kraft, die uns zusammenführt und neue Perspektiven eröffnet.

Adolf Faut sagt: „Ein Funke Hoffnung kann ein ganzes Feuer entfachen“ – und ich sage, er hat recht. Dieser Funke liegt in jedem von uns. 

In den Vereinen, die sich für den Sport, die Kultur und das soziale Miteinander einsetzen. In den Unternehmerinnen und Unternehmern, die trotz vieler Herausforderungen mutig in die Zukunft investieren, Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Und in jeder und jedem Einzelnen, der anpackt und etwas bewegen möchte.

Wir brauchen heute in den kommenden Jahren den Mut, wesentliche Projekte anzugehen:

Sei es in der nachhaltigen Dorfentwicklung, in der Förderung von Bildung, Betreuung und Jugendarbeit oder in der Unterstützung von Familien und Senioren und bei der Energiewende.

Daran will ich weiter mit Ihnen arbeiten – auf Augenhöhe, als Teil dieser Gemeinschaft. Meine Tür steht für Ihre Anliegen offen, und ich lade Sie alle ein, gemeinsam mit uns an der Zukunft unserer Gemeinde zu arbeiten.

Für mich als Bürgermeister war das vergangene Jahr geprägt von vielen interessanten Begegnungen, abwechslungsreichen Veranstaltungen und schönen Festen. Und ist es nicht genau das, was uns als Gemeinde, was eine Gemeinschaft ausmacht? 

Die Dorffeste und Martinsumzüge, die Faschingsveranstaltungen, die kulturellen, sportlichen und musikalischen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte, die Vereinsfeiern, die Feuerwehrfeste und all die vielfältigen Veranstaltungen tragen dazu bei, dass wir alle gerne an diesem Ort leben, den wir unsere Heimat nennen. 

Möglich ist das nur durch die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen, die Planer, Organisierer, die Mutigen, die Neues ausprobieren, die Kreativen, die Veranstaltungen immer wieder neu erfinden. Euch allen gilt mein Respekt. Danke für euer Tun und euer Wirken!

Geprägt war das vergangene Jahr auch von wichtigen politischen Beschlüssen und vom erreichen wesentlicher Meilensteine in unserer Gemeinde. 

So ist der Gemeinderat meiner Empfehlung gefolgt und hat den Gewerbesteuersatz in 2024 gleich belassen, der Hebesatz für die Grundsteuer wurde zudem gesenkt.

Nach Coronapandemie und Energiekrise sind unsere Gewerbetriebenden nach wie vor stark durch Inflation und Fachkräftemangel belastet. Eine zusätzliche Belastung durch steigende Gewerbesteuern halte ich in diesem Kontext trotz dringend benötigter finanzieller Mittel für den Gemeindehaushalt auch für 2025 für keine Option. 

Lassen Sie uns auf einige ausgewählte Highlights aus 2024 zurückblicken:

  • Grundsatzbeschluss zum Bau kommunaler Kindergärten – ein Novum in unserer Gemeinde. Bebauungplan KITA „Im Illgrund“ Illingen ist beschlossen und unterzeichnet
  • Spatenstich zum Feuerwehrgerätehaus Illingen in direkter Nachbarschaft zum THW
  • Kauf der evangelischen Kirche in Hirzweiler. Weg für Planung und Bau Feuerwehrgerätehaus „Ost“ ist frei
  • Einführung eines in der Form einmaligen Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) für mehr Sicherheit für alle.
  • Sanierung der Tiefgarage in der Ortsmitte Illingen in Eigenleistung durch den Baubetriebshof, Planung durch Bauamt. Fertigstellung im 1. HJ 2025
  • Neubau der freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) Hüttigweiler. Die Planungen sind grundsätzlich abgeschlossen
  • Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Realschule und der Grundschulturnhalle in Illingen, größtenteils in Eigenleistung durch den Baubetriebshof, Planung durch Bauamt.
  • Planungen zum Neubau Grundschule Illingen grundsätzlich abgeschlossen
  • Eröffnung Sportcampus Illingen
  • Weitere Investitionen in unsere Bäder, insbesondere die Deckensanierung im Hallenbad
  • Mit dem Ankauf der ehemaligen Rehaklinik wurde die Planungshoheit gesichert, Neugestaltung mit Beteiligungsformaten als Ziel

Das ist ein Ausschnitt dessen, was wir bereits in 2024 angepackt und umgesetzt haben. Und auch für 2025 haben wir uns viel vorgenommen. Der Ausblick auf das kommende und auch auf die darauffolgenden Jahre beginnt dort, wo unser Rückblick endet, bei der ehemaligen Rehaklinik.

  • Bürgerbeteiligung zur künftigen Gestaltung / Nutzung des Areals rund um die ehemalige Rehaklinik
  • Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung und Planung sowie Umsetzung wesentlicher Projekte in erneuerbare Energien, auch mit dem Gaswerk Illingen als starken und vertrauensvollen Partner in der Wärmeversorgung, sowie Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
  • Bau eines neuen Jugendzentrums in Uchtelfangen
  • Weitere Planung und Umsetzung der Dorfentwicklungskonzepte in allen Ortsteilen
  • Bau Feuerwehrgerätehaus Illingen und Vergabe der weiteren Planungsphasen zum Feuerwehrgerätehaus Hirzweiler für den Löschbezirk Ost
  • Weitere Planungen zu kommunalen Kindergärten.
  • Fortführung der Projekte „Grundschule Illingen“ und „FGTS Hüttigweiler“
  • Weitere Digitalisierung der Verwaltung mit dem Ziel der Effizienzsteigerung und der multikanalen Erreichbarkeit für alle Bürgerinnen und Bürger
  • Sanierung der unteren Kapellenstraße

Sie sehen also, wir haben uns für 2025 und für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Es sind mutige, es sind ambitionierte Ziele. Dankbar bin ich für die Unterstützung durch mein Team in der Verwaltung.

Denn all die Ziele, Projekte und Visionen lassen sich nur mit einer starken Mannschaft realisieren. Mit einer starken Mannschaft und mit den nötigen finanziellen Mitteln. 

Daher mein klarer Apell: 

Egal, wie unsere künftige Regierung in Berlin aussehen wird: Sorgen sie, gemeinsam mit den Ländern, für eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Städte und Gemeinden. Nur so können wir Zukunft gestalten! 

Danken möchte ich auch den vielen engagierten Mitgliedern in den Ortsräten und im Gemeinderat. Für die konstruktive Zusammenarbeit und für das ehrenamtliche politische Engagement für unsere Gemeinde.

Wir haben in den vergangenen Monaten bewiesen, dass wir hier vor Ort als Demokraten bei wichtigen Entscheidungen zusammenstehen. Wir sind nicht immer einer Meinung, doch werden unterschiedliche Ansichten diskutiert, durchaus hart in der Sache, aber in den meisten Fällen sachlich und fair. Nach der Kommunalwahl haben sich Ortsräte und Gemeinderat neu aufgestellt. Echte Mehrheiten gibt es nicht mehr. Doch unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen werden toleriert und Mehrheiten akzeptiert. So geht Politik, so geht Demokratie. Davon könnten sich einige im politischen Berlin durchaus eine Scheibe abschneiden! 

Wir arbeiten Tag für Tag gemeinsam daran, unsere Heimat zu gestalten. Lassen sie sich von den Hiobsbotschaften und den vielfältigen Krisen unserer Zeit nicht allzu sehr verunsichern. Stecken sie den Kopf nicht in den Sand, denn es gibt noch immer genügend Gründe, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Kommen wir wieder zurück zu Adolf Faut:

Ein Funke Hoffnung kann tatsächlich ein Feuer entfachen – ein Feuer der Solidarität, des Engagements und des Fortschritts. Lassen Sie uns in diesem neuen Jahr diesen Funken in uns tragen und teilen. Denn wenn wir zusammenhalten, können wir Herausforderungen meistern, Ideen verwirklichen und gemeinsam an einer guten Zukunft arbeiten.

Für das Jahr 2025 habe ich noch einen persönlichen Wunsch:

Wir leben in einer Welt des Überflusses, in der alles immer sofort und überall verfügbar sein muss. Das Anspruchsdenken wächst teilweise in unerreichbare Höhen. Dazu macht sich in unserer Gesellschaft eine gewisse „Vollkaskomentalität“ breit. Doch brauchen wir wirklich all diesen Überfluss? Muss wirklich immer alles sofort verfügbar sein? Sind unsere Ansprüche wirklich immer realistisch?

Ein paar Beispiele zur Verdeutlichung:

Im Supermarkt ist nur eine Kasse auf. Es wird genörgelt, die Kassiererin angepampt. Vielleicht ist die Kollegin kurzfristig erkrankt? Gibt diese Person nicht schon ihr bestes? Sollte man nicht einfach froh sein, täglich 12 Stunden am Tag frische Lebensmittel kaufen zu können?

Beim Arzt musste man eine Stunde warten. Es wird genörgelt, die Arzthelferin wird angepampt. Vielleicht gab es einen dringenden Notfall, der zuerst behandelt wurde? Und selbst wenn nicht, kann die Arzthelferin wirklich was für die Wartezeit? Und sollten wir nicht alle froh sein, dass wir noch immer eines der besten Gesundheitssysteme weltweit haben, dass wir im Notfall immer schnelle Hilfe erhalten?

Auf dem Friedhof sind einige Wege nicht gemäht, stellenweise ist Unkraut gewachsen. Es wird genörgelt, der Bauhofmitarbeiter wird angepampt. Vielleicht hat es viel geregnet in den letzten Wochen und da das Gras nun mal überall gleichzeitig wächst, kann es vorkommen, dass es an der einen oder anderen Stelle nicht optimal gepflegt ist. Vielleicht sind auch Kollegen krank, und der Mitarbeiter versucht schon in einer Extraschicht hinterherzukommen. Kann er wirklich was für den aktuellen Zustand?

Es regnet seit Tagen, einige Keller laufen voll, die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Auf Nachfrage sind keine Sandsäcke mehr verfügbar. Es wird genörgelt. Der Mitarbeiter der Leitstelle wird angepampt. Wenn man in einem Gebiet wohnt, wo bei Regen der Keller vollläuft, sollte man dann nicht selbst Vorsorge treffen? Ist es dann wirklich Aufgabe der freiwilligen Feuerwehr, Sandsäcke bereitzustellen?

Ein letztes Beispiel:

Ein plötzlicher Kälteeinbruch. Die Straßen sind spiegelglatt. Morgens ist noch nicht in allen Straßen gestreut. Es wird genörgelt, Beschwerdemails werden geschrieben, darin werden die Mitarbeiter des Winterdienstes angepampt. Muss man bei spontaner Glätte wirklich unbedingt unterwegs sein? Kann es sein, dass die Mitarbeiter des Bauhofes seit den frühen Morgenstunden nach festgelegtem Streuplan die Straßen nach Priorität abfahren und in den nächsten Stunden das gesamte Gebiet abgedeckt haben?

All diese Beispiele habe ich in den letzten Monaten selbst erlebt. Und damit komme ich zu meinem Wunsch:

Ich wünsche mir mehr Dankbarkeit und mehr Respekt gegenüber all den Kassierern, Arzthelferinnen, Postboten, Bauhofmitarbeitern und den vielen anderen Menschen, die täglich dafür arbeiten, dass wir immer alles haben, was wir benötigen. Ich wünsche mir mehr Eigenverantwortung in unserer Gesellschaft, mehr Rücksichtnahme, mehr Achtsamkeit und ich wünsche mir, dass wir künftig wieder mehr miteinander statt übereinander reden.

Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wünsche ich ein Jahr voller Zuversicht, Gesundheit und Erfolg. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken, einander stützen und daran glauben, dass das Beste noch vor uns liegt.

 

In diesem Sinne: Frohes neues Jahr!

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